Auslieferung der PV-Module

Es hat etwas gedauert, aber jetzt sind sie da! Mit der Spedition war eigentlich abgesprochen, dass die Photovoltaik-Module am Montag zu uns ausgeliefert werden. Am Montag um 8:00 Uhr klingelte dann mein Handy und der Spediteur teilte mir mit, dass die Paletten es nicht auf den LKW geschafften hätten. Nächster Termin am Donnerstag.

Am Donnerstag wurde dann auch pünktlich ausgeliefert:

Der LKW ist da!

Das Problem: jede Palette beinhaltet 37 bzw. 39 Module mit einem Gewicht von übe 800 kg! Es handelt sich dabei auch nicht um eine stabile Euro-Palette sondern um ein billiges Holzgestell. Die Maße der Palette passen dann auch nicht zu den gängigen Hubwagen.

Der Hubwagen passt nicht zur Palette

In unserem Fall musste der Spediteur mehrfach die Palette aufnehmen absetzen sowie verschieben und das Holzuntergestellt ist dabei an jeder Palette zersplittert. Zum Glück haben die Module dabei keinen Schaden genommen.

Die Holzunterkonstruktion der Palette ist mehrfach gerissen

Für den Spediteur gab es nach der Arbeit noch ein Eis. Und für uns fängt jetzt als nächstes die Arbeit an…

Zu Erwähnen ist noch, dass James von Maysun mehrfach angefragt hat, ob inzwischen alles vollständig und korrekt angekommen sei. Die Kommunikation und der Service bei Maysun ist wirklich gut und das obwohl die Anfragen vermutlich aktuell riesen groß sind:

James hat viel zu tun

Die Preise für die Module steigen zur Zeit bei allen Herstellern und Lieferanten, so auch bei Maysun:

Moderate Preissteigerung bei Maysun

So musste Maysun den Preis für das 410Wp-Modul in All Black auf aktuell 161€ inkl. MwSt. anheben. Im Vergleich zu Mitbewerbern immer noch ein moderater Preis.

Fehlendes BMS von Seplos

Wie im Artikel zum Seplos BMS beschrieben, wurden nur drei BMS-Systeme ausgeliefert. Ein System fehlt leider.

Nach einiger Messages über den Alibaba-Messenger, versicherte mir Allen Zhang von Spelos, dass jemand von FedEx mich kontaktieren würde, da ein Kunde in Deutschland sein bestelltes BMS nicht angenommen hat und dieses dann zu uns versendet werden würde:

Falscher Adressat

Jedoch hat sich FedEx nie bei mir gemeldet. Allen postete daraufhin ein Versandetikett von FedEx. Wie man unschwer erkennen kann handelt es sich um den falschen (damaligen?) Adressat. Irgendwie hat Allen da ganz schön was durcheinander gebracht.

In der weiteren Kommunikation bot Allen mir dann ein 150A BMS an und zusätzlich einen Refund in Höhe von $40 USD an. Das BMS wurde wohl auch per Flugzeug zugestellt, aber leider mit FedEx. In unserer Verhandlung habe ich Allen explizit darum gebeten NICHT mit FedEx zu versenden, da diese bekannt dafür sind trotz DDP eine Aufwendungspauschale sowie Zollgebühren zu erheben. In diesem Fall in Höhe von 78€!

Des Weiteren wurden mir lediglich 14€ als Refund gutgeschrieben, statt ca. 38€ (= $40 USD).

Fazit:

  1. Ware wurde zwar schnell zugestellt, aber leider nicht vollständig, da Seplos nicht aufgepasst hat.
  2. Ersatz wurde an falschen Adressaten gesendet, da Seplos nicht aufgepasst hat.
  3. Ersatz-BMS wurde mit FedEx versendet, da Seplos nicht aufgepasst hat.
  4. Dadurch ergeben sich Zollgebühren von zusätzlichen 78€.
  5. Der versprochene Refund wurde in der Höhne von $40 USD nicht ausgezahlt, sondern lediglich 14€.

Ich habe jetzt einen „Refund Request“ bei Alibaba eröffnet, da Seplos den Trade automatisch geschlossen hat. Das ist eigentlich auch eine Frechheit, da der Kunde den Trade bestätigen und schließen müsste. Aber das ist ein Problem mit Alibaba und nicht mit Seplos.

Lieber Allen Zhang,
was ist denn da bei Euch los? Dies ist ein ganz schlechtes Geschäftsgebaren und wir können Euch so nicht wirklich weiterempfehlen.

亲爱的艾伦-张。
你是怎么了?这是一种非常糟糕的经营方式,我们不能真的推荐你这样做。

Überprüfung der LifePO4-Zellen

Die LifePO4-Zellen sind mit einem QR-Code ausgestattet, mit dem Produktionsdatum, Produkttyp, Batterietyp und Spannungsinformationen entschlüsselt werden können:

QR-Code einer LifePO4-Zelle

Der Decoder-Algorithmus basiert auf den von der chinesischen Regierung herausgegebenen „Battery Coding Standards“ und besteht aus einem 24 Bit langen Code, bzw. 19 Bit bei recycelten Zellen. Der Code setzt sich aus zwei Werten aus dem QR-Code zusammen und kann mit dem Gobel Power Battery QR Decoder dekodiert werden. 

Zusammensetzung des Batterie-Codes

Zur Überprüfung setzt man den Wert aus Part 1 (04qcb76836300j) und den Wert aus Part 2 (bc40000903) einfach zusammen: 04qcb76836300jbc40000903.

An vierter Stelle steht der Produkttype. Für eine LifePO4-Batteriezelle ist dies immer ein „C“.

Unter der Webseite von Gobel Power kann der Code dekodiert und überprüft werden. Alternativ kann auch die App „QR & Barcode Scanner (Deutsch)“ aus dem Google Play Store benutzt werden:

Barcode-Scanner App im Google Play Store

Damit der gescannte QR-Code direkt an die Gobal Power-Webseite zur Überprüfung automatisch übergeben wird, muss man in den Einstellungen die „Benutzerdefinierte Suchoptionen“ die folgende URL eintragen:

https://www.gobelpower.com/lifepo4_decoder.html?code={code}

In der Applikation sieht das dann so aus:

Eine Überprüfung ergibt dann z.B., dass die o.a. Zelle am 28.12.2021 von EVE Power gefertigt wurde und 280Ah an Kapazität besitzt:

Ergebnis der QR-Codeüberprüfung

Insbesondere der Hersteller (Manufacturer) sowie das Fertigungsdatum (Production Date) bzw. das Alter der Batteriesind von Interesse. Aufgrund komplexer chemischer Reaktionen im Inneren der Batterie nimmt die nutzbare Kapazität mit der Zeit ab, ihr Gesundheitszustand (State of Health, SoH) sinkt. Der SoH gibt das Verhältnis der aktuell maximal nutzbaren Kapazität zur Nennkapazität an, d.h. eine 100-Ah-Batterie mit einem SoH von 80% hat mit zunehmenden Alters nur noch eine Restkapazität von 80 Ah. Wie schnell eine Batterie bzw. die einzelnen Zellen eines Batteriepacks altern, kann nur sehr schwer bestimmt oder vorhergesagt werden. Zum einen lässt sich die Kapazität nicht unmittelbar messen, zum anderen wird der Alterungsprozess durch eine Vielzahl an Faktoren beeinflusst, z.B. das Ladeverhalten und die Temperatur/-schwankungen.

Die Bestimmung des SoH ist jedoch entscheidend, um das Lebensende der Batterie vorherzusagen. Dieses liegt je nach Anwendung bei einem SoH von 70% bis 80%. Häufig geht die Batterie dann vom „first life“ in ihr „second life“ über, d.h. sie kommt in einer Anwendung zum Einsatz, die eine geringere Kapazität erfordert. So dienen beispielsweise Batterien von Elektroautos in ihrem second life als stationäre Energiespeicher für Photovoltaikanlagen. Die verbleibende Nutzungszeit in der jeweiligen Anwendung wird als Remaining Useful Life bezeichnet (RUL).

Grade B-Zellen?

Der National Standard of the People’s Republic of China GB/T 31485-2015 aus Mai 2015 spezifiziert die Prüfnorm für LFP-Zellen für Automobilanwendungen. Die meisten EVE Batteriezellen werden nach dieser Spezifikation geprüft. Inzwischen gibt es mit der Norm GB 38031-2020 bereits einen neuen Standard, der jedoch auf Grund der Covid-19 Pandemie noch nicht bei allen Herstellern umgesetzt wurde. In beiden Standards gibt es jedoch keine Grade, lediglich ein technisches Bestanden (Pass) oder Durchgefallen (Fail). Diese Klassen sind eine Erfindung der Händler, nicht der Hersteller und entstammen nicht der Prüfnorm!

Die als „Fail“ gekennzeichneten Batterien können von den Herstellern nicht an die Automotiveindustrie verkauft werden. Daher werden diese an Händler zu einem ca. 1/3-Preis verkauft, meist für einen Einsatz im Photovoltaikumfeld.

Bezieht man nun LifePO4-Zellen nicht direkt vom Hersteller (z.B. EVE, CATL etc.), sondern wesentlich günstiger über Händler wie z.B. Basen oder QSO, erwirbt man grundsätzlich solch „second life“ Batterien. Durch die Hersteller werden diese auch oft als Grade B bezeichnet. Aber auch bei einer, vom Händler als, Grade A bezeichneten Batterie, handelt es sich um eine die beim Hersteller ausgesondert wurde.

Die verbleibende Kapazität ist jedoch für den Einsatz als PV-Batteriesystem völlig ausreichend. Inzwischen werden von vielen Händlern (oder direkt vom Hersteller?) der QR-Code mit einem „B“ übergelasert:

„B“ gelasert auf dem QR-Code

Vermutlich wird seitens der Händler versucht, damit dem Wettbewerb zu entkommen. Bisher ergaben sich Fantasieklassen wir z.B. „Grade A“ bei Händler Shenzhen Luyuan:

Grade A ?

Durch das zusätzliche „B“ können jedoch die ursprünglichen Informationen auf dem QR-Code nicht mehr gelesen werden. Somit ist für den Endanwender nicht mehr feststellbar, von welchem Hersteller die Zellen stammen und wann diese produziert wurden. Zur Bestimmung des RUL ist dies jedoch unerlässlich.

Beim Einholen von Angeboten bzw. bei den Verhandlungen mit dem Händler sollte man also darauf Wert legen, dass der QR-Code nicht unkenntlich, gefälscht und überklebt wurde oder sogar gar nicht vorhanden ist.

Auswahl und Installation einer Wallbox

Seit dem 24.11.2020 konnten Förderanträge bei der KfW für die Installation einer privaten Ladestation gestellt werden. Der Kauf einer Wallbox und die nötigen Installationsarbeiten, wurden mit 900 Euro je Ladepunkt vom Bund unterstützt. Insgesamt standen dafür 200 Millionen Euro bereit.

Ich habe unter Google-Docs ein Spreadsheet mit einer Übersicht alles förderfähigen Wallboxen veröffentlich und diese dann in diversen Elektromobilforen (z.B. Tesla, VW etc.) propagiert.

Viele Freiwillige haben sich der Tabelle angenommen und füllen diese heute noch mit Informationen, wie z.B. Preis, günstigste Bezugsquellen, Leistung, DC-Fehlerschutz, LAN/WLAN/Mobil Funk-Konnektivität, Ladekabel, integrierten Zähler, Authorisierungsfunktionen usw.

Die Tabelle findet sich hier: Liste der Ladestationen

Die vielen Parameter der Liste lassen sich jetzt individuell nach den Bedürfnissen filtern. So suchte z.B. ein Nachbar eine Wallbox, die er innerhalb der eigenen Garage nutzen möchte. Zudem sollte diese kein angeschlagenes Ladekabel besitzen, um so auch mobil einsetzbar zu sein. Nach den Förderrichtlinien ist dies eigentlich nicht zulässig, da die Wallbox stationär fest verbaut werden muss, jedoch bieten einige der Systeme einen mobilen Einsatz an, z.B. Juice und go-eCharger. Des Weiteren möchte mein Nachbar die Wallbox über WLAN und einer App auf seinem Handy steuern. In der Ladestationeliste lassen sich die erforderlichen Parameter einfach filtern:

Filter nach den Anforderungen des Nachbarn

In Frage kamen somit 4 Wallboxen. Die Easee Home besitzt lediglich einen integrierten Fehlerschutzschalter (FI) des Typs B für Wechselfehlerströme. Da bei dieser die Gleichstromfehler- Überwachung nicht bereits in der Ladestation integriert ist, muss diese über einen teuren, externen FI Typ A-EV bei der Installation realisiert werden. Daher sollte man bei der Auswahl der richtigen Wallbox darauf achten, dass ein FI A-EV bereits im System integriert ist.

Mein Nachbar hat sich dann für den go-eCharger Homefix entschieden, da dieser alle seine Anforderungen erfüllt und zudem noch am günstigsten und schnell zu beziehen war.

Ein weiteres Beispiel ist die Wallbox für einen Freund: Dieser wollte eine Wallbox, die Draußen in seiner Hofeinfahrt installiert werden sollte, sowie ein 7,5m langes angeschlagenes Ladekabel, LAN/WLAN und eine RFID-Authorisierung besitzen sollte. Für die Anforderung „Draußen“ muss die Wallbox min. die Schutzklasse IP54 besitzen:

Wallboxauswahl für einen Freund

Unsere Filterung ergibt, dass lediglich die Wallboxen des VW-Konzerns die erforderlichen Parameter besitzen.

In Absprache mit einem lokalen Elektriker, erstellten wir den Kabelweg selbst. Dazu mussten ca. 10m Kunststoff-Panzerrohr (PG) verlegt sowie zwei Wanddurchbrüche gebohrt werden:

Hier werden dicke Wände durchbohrt

Leider war der Durchbruchsbohrer mit 45cm Länge zu kurz. Die Kellerwandtiefe beträgt ganze 55cm! Nachdem unser Elektriker aber einen entsprechend leistungsstarken Bohrhammer und Durchbruchsbohrer zur Verfügung gestellt hat, ging es dann doch ganz schnell.

Wie es weitergeht, folgt hier demnächst…

Lieferung des Seplos BMS aus China

Am 20.5. haben wir unsere Battery Management Systeme bei Seplos in China über Alibaba bestellt:

Bestellung bei Seplos

Eine Zahlung habe ich am 23.5. ausgelöst; der Versand erfolgt dann am 8.6. aus China:

Zahlung und Versand des BMS

Heute, am 13.6. ist die Ware mit Fedex bei mir zu Hause angekommen. Somit vergingen von Bezahlung bis Auslieferung lediglich 19 Tage. Jedoch wurden nur vier BMS-Systeme geliefert. Statt des fünften, lag in einem Paket ein RS486/USB-Adapter bei, den wir aber gar nicht bestellt hatten.

Ich habe jetzt über den Alibaba-Messenger bei Allen Zhang von Seplos interveniert. Leider ist es jetzt um 14:00 Uhr bereits zu spät in China für eine heutige Antwort. Mal sehen was Allen morgen sagt …

Ich habe die vier Pakete auf den Inhalt überprüft. So sieht exemplarisch ein Paket aus:

Seplos BMS-Verpackung

Die vier Packungen kamen in einem, durch Packband verbundenen Paket und sind sauber mit 4-1 bis 4-4 durchnummeriert.

Das Paket ist innen extra mit Schaumstoff ausgelegt.
Die elektronischen Bauteile sind in einer antistatischen Folie eingeschlagen.
Zusätzlich zum BMS, haben wir ein Display (auf der linken Seite) bestellt

In China wird wohl doch länger gearbeitet, denn keine 20 Minuten später hat sich Allen von Seplos bereits gemeldet (während ich diesen Artikel erstelle):

Allen prüft die Lieferung

Mal schauen was er antwortet …

Auswahl und Einkauf des Battery Management Systems (BMS)

An dem Wechselrichter Solis RHI 4.6 (siehe Artikel) können verschiedenste Batteriesysteme, wie z.B. PylonTech, BYD etc. angeschlossen werden. Auch DIY Batteriesysteme mit LifePO4-Zellen kann der Wechselrichter nutzen. Dazu bedarf es jedoch ein Batterie Management Systems (BMS).

Das BMS  überwacht und regelt den Zustand der Batterie. Es verhindert zudem einen Kurzschluss und schützt mit dem Übertemperaturschutz. Anhand der Zellspannungen den aktuellen Ladezustand (SOC = State of Charge), gibt das BMS den Befehl zum Balancing der Zellen:

Überwachung der Zellspannungen durch BMS

Im besten Fall kommuniziert das BMS mit dem Wechselrichter, z.B. wenn eine Zelle den Spannungsbereich überschreitet. In diesem Fall übermittelt das BMS eine Warnung (over voltage warning) an den Wechselrichter, welcher daraufhin die Ladeleistung auf 10A verringert.

Wenn die Spannung der Batterie die Überspannungsschutzgrenze (over voltage protection) überschreitet, schaltet das BMS die Verbindung zum Wechselrichter einfach ab, so dass die Batterie nicht mehr überladen werden kann. Jedoch belastet dies die MOSFET-Transistoren des Wechselrichters. Durch eine Fehlfunktion kann es im unglücklichsten Fall zum defekt der Transistoren kommen. Kommuniziert das BMS jedoch mit dem Wechselrichter, kann der Ladestrom vom Wechselrichter auf 0A reduziert werden.

Dies funktioniert jedoch nur bei Battery Managment Systemen die mit dem Wechselrichter über z.B. das Canbus-Protokoll kommunizieren können. Dies ist bei den meisten günstigen Systemen nicht der Fall, wie z.B. beim Daly und JK BMS. Auch das vom Akkudoktor Dr. Andreas Schmitz entwickelte BMS kommuniziert nicht mit dem Wechselrichter und lädt/entlädt die Batterien lediglich spannungsgeführt:

DIY BMS von Dr- Schmitz

Unsere Recherche hat ergeben, dass die folgenden BMS mit dem Wechselrichter kommunizieren können:

  • REC
  • Batrium
  • Seplos

Das BMS der Firma REC ist kompatibel mit dem Solis Wechselrichter (siehe REC-Webseite), jedoch sind die Systeme sehr teuer und leider im Frühjahr/Sommer 2022 nicht lieferbar. Eine Anfrage per E-Mail ergab, dass der Mangel an elektronischen Komponenten auf dem Mark direkte Auswirkungen auf die Produktion hat und REC keine neuen Aufträge ausführt:

Antwort vom Hersteller REC

Ähnliches beim Hersteller Batrium: auch hier sind die Komponenten sehr teuer und ebenfalls bis August 2022 nicht zu beziehen.

Lieferengpässe bei Batrium

Zudem wird der Solis Wechselrichter direkt vom Batrium BMS wohl nicht unterstützt. Eine Übersicht der kompatiblen Wechselrichter findet sich auf dieser Webseite.

Das BMS der Firma Seplos hingegen ist aktuell lieferbar und unterstützt mit dem Canbus-Protokoll direkt u.a. den Solis Wechselrichter:

Seplos BMS Wechselrichter-Kommunikation

Wir haben uns für das 24V/48V, 200A, 8S-16S BMS mit Display entschieden. Dies kann auf der Handelsplattform Alibaba direkt hier gekauft werden:

Über den Alibaba-Chat haben wir direkt bei Seplos angefragt und eine Verkaufsverhandlung mit Aaron (Allen zhang) gestartet:

Chat mit Seplos

Angeboten wurde uns dann o.a. BMS für $240,60 USD zzgl. $35,97 USD für eine DDP-Versendung. In Summe also $247,75 USD bzw. 235,12 € pro BMS. Wie man aus o.a. Screenshot erkennen kann, sind die Preise inzwischen (Anfang Juni 2022) gefallen und das BMS kann bereits für 170 € erworben werden.

Anfang Juni wurde uns dann auch eine Versandbestätigung übermittelt:

Versandbestätigung BMS

Jetzt heißt es erneut abwarten…

Auswahl und Einkauf der LifePO4-Batteriezellen

Da wir unseren, von den PV-Modulen produzierten Strom, nicht in das öffentliche Energieversorgungsnetz einspeisen wollen (Nulleinspeisung) sondern möglichst selber verbrauchen möchten, bedarf es einen Energiespeichersystems. Wie schon im Artikel XYZ beschrieben, haben wir uns für eine Batterie aus LifePO4-Zellen entschieden. Diese Zellen gibt es in unterschiedlichen Bauformen. Zum einen in der, von der Lithium-Ionen Batterien bekannten, zylindrischen Bauform 18650 (mit der Abmessung 18,6 × 65,2) und 26650 (mit der Abmessung 26 × 50 wie die einer C-Zelle) als Rundzelle. Zugleich gibt es LifePO4-Akkumulatoren auch als Prismatischezelle, in der das Gehäuse aus einem festen Material, meist aus Metall, besteht.

18650 Zelle
26650 Zelle
Primatische Zelle

Die prismatischen Zellen haben dabei die größte Energiedichte und Kapazität. Zum Zeitpunkt unserer Recherche (März 2022) ergab sich das beste Preis-Leistungsverhältnis bei Zellen mit 280 Ah.

Werden 16 Zellen in Reihe verbunden, ergibt sich eine speicherbare Batterieleistung von ca. 14 kWh. In Deutschland und den Niederlanden kostet solch eine Zellen zwischen 210 € und 250 €. Ein Batteriesystem mit 16 Zellen würde im günstigsten Falle für ca. 3300 € bekommen (zzgl. Versandkosten in Höhe von ca. 20 €), z.B. beim renommierten niederländischen Batteriehändler Nkon.nl. Wesentlicher günstiger bekommt man die Zellen auch direkt von Händlern aus China, z.B. bei Aliexpress oder Alibaba. Jedoch gibt es auf diesen Shopping-Plattformen auch viele unseriöse Händler. Wo also kaufen?

Informationen zu guten und schlechten Händlern finden sich im PV-Forum, DIY Solar Power Forum, in diesem Thread im Dr. Backe-Forum und auf Youtube (z.B. auf den Videos von Andreas Schmitz oder der Off-Grid-Garage von Andy aus Australien):

Nach reichlich Recherche kamen für uns nur ein Kauf über die Handelsplattform Alibaba in Betracht über die folgenden Händler:

  • Shenzhen Basen Technology
  • Shenzhen Luyuan Technology
  • Shenzhen Qishou Technology

Zu allen Händlern haben wir über den Alibaba-Messenger (entweder als App oder über Web-Browser) Kontakt aufgenommen:

Bei allen Händlern haben wir uns Angebote erstellen lassen. Wählen kann man zwischen der Qualität der Zellen (Grade A, Grade B …) sowie den Versandoptionen (Schiff, Zug oder zum Teil auch aus dem EU-Lager). Wichtig ist, dass das Angebot die Option DDP (delivered duty paid) beinhaltet, also mit allen Zoll- und Liefergebühren etc.

Das günstigste Angebot kam von Lisa Xiang von Shenzhen Qishou Technology(QSO): $8000 USD für 64 EVE Zellen Grade A mit 280 Ah. Für weitere $4 USD haben wir einen schriftlichen Kapazitätstest dazu bestellt. In Summe ergab sich dann ein Preis von $8256 USD für 64 Zellen bzw. $129 USD pro Zelle.

Wer Lisa kontaktieren möchte kann Sie direkt unter Whatsapp erreichen:

Lisa Xiang von Shenzen Quishou Tec.

Lisa erstellt uns dann drei Angebote, damit diese in Summe unter $5000 USD lagen, da ansonsten Alibaba höhere Gebühren in Rechnung stellt.

Eine Bezahlung findet dabei auch über die Plattform Alibaba statt. Dabei gibt es verschiedenste Bezahloptionen mit verschiedensten Transaktionsgebühren:

Bezahloptionen auf Alibaba

Die günstigste Option bietet der Online Transfer mittels giropay, sofort-Überweisung oder Trustly. Hierbei ergibt sich jedoch ein Risiko, da im Fall der Fälle die Beträge nicht zurückgeholt werden können. Besser und leider auch wesentlich teurer, ist eine Bezahlung über PayPal oder Kredit-/Debit-Karte. Insbesondere bei de Bezahlung mit Kreditkarte ergibt sich später die Möglichkeit der Stornierung (Chargeback).

Des Weiteren lassen sich noch sparen, wenn die Bezahlung nicht in der Währung Euro sondern uns USD durchgeführt wird. Alibaba rechnet (genau wie PayPal) immer mit einem für den Kunden schlechteren Währungskurs (hier $1 USD = 0,955157 €). Dabei ist jedoch zu beachten, dass die eingesetzte Kreditkarte kein Auslandseinsatzentgeld (AEE) berechnet. Bei einem AEE in Höhe von 1,75% wären dies zusätzliche 70 Euro.

In Summe haben wir für die Lieferung der 64 Zellen 8074,12 Euro bezahlt. Die Lieferung erfolgt dabei auf den Seeweg und dauert zwischen 45 -55 Tagen. Lisa von QSO hat uns nach Bezahlung eine Trackingnummer übermittelt, mit der wir die Lieferung überprüfen können:

Tracking mit Ship24

Ein Tracking der Sendung beim Deutschen Paket Dienst DPD lässt sich jedoch erst nach Einfuhr nach Deutschland durchführen. Somit müssen wir wiederum warten…

Auswahl des Wechselrichters

Angeleitet durch das Projekt von Dr. Andreas Schmitz, hatten wir uns zunächst auch für den MPI 5k der taiwanesischen Firma MPPSolar entschieden:

Der Vorteil ist, dass das Gerät netzparallel Grid-tied betrieben werden kann. Wie von Andreas in seinem Video erklärt, muss dazu der Wechselrichter lediglich einen eigenen, abgesicherten Anschluss am Verteilerkasten bekommen. Ein „Durchschleifen“ der Verbraucher, wie es bei anderen Wechselrichtern notwendig ist, ist hier nicht unbedingt notwendig. Der Wechselrichter nutzt Daten vom externen Smartmeter (separat zu bestellen), um den Eigenverbrauch zu optimieren und, sofern gewünscht, eine Stromeinspeisung in das Netz zu unterbinden (Nulleinspeisung). Kommt es zu einem Stromausfall, versorgt der Wechselrichter die notwendigen Verbraucher weiter:

Parallele Netzkopplung mit Hybrid-Wechselrichter

Im April 2022 sollte der MPI 5k direkt bei MPPSolar in Taiwan $USD 2130 (ca. 1985 €) kosten. Inkludiert ist hierbei bereits der Versand nach Deutschland sowie Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuer (Delivery Duty Paid). Des Weiteren wird eine Modbus-Karte für den Anschluss des Smartmeters benötigt. Diese wird mit $USD 249 berechnet (ca. 233 €). Die Lieferzeit sollte ca. 40 Tage betragen. Eine Bezahlung ist per Banküberweisung möglich, z.B. mit Western Union (verbunden mit weiteren Transferkosten) oder per PayPal (+ 4% Bearbeitungsgebühr).

Wir haben uns dann doch gegen den MPI 5k entschieden, da der Preis doch zu stark angestiegen war und wir uns nicht sicher sind, ob das Gerät im Fall eines Defekts vom Hersteller repariert wird. Soweit wir es diversen Forenbeiträgen im PV- und Dr.Backe-Forum entnehmen konnten, werden lediglich einzelne Bauteile auf Kulanz versendet. Eine Reparatur muss man dann selber vornehmen.

Letztendlich handelt es sich beim MPI 5k auch nur um ein „umgelabeltes“ Gerät der Firma Axpert. Diese vertreibt den Wechselrichter auch selber unter der Bezeichnung „Axpert MKS 5K“. Unsere Recherche hat ergeben, dass es einige Händler gibt, die das Gerät vertreiben:

  • Steca Solarix PLI 5000-48
  • Effekta AX-M 5k
  • Mecer MKS 5K (Mustek)
  • SOL-I-AX-5M
  • IPS-4000WM (Giant Power)
  • Flinslim MPPT 5kVA
  • OPTI-Solar SP5000 Brilliant
  • MAXIC5000-48 Pro Power 48V 4000W Integrated Power System
  • SP5000-48MPPT80 Proline Energy inverter 5kVA 48V w/MPPT SCC
  • Inverex MKS 5KVA
  • …?

Wer unbedingt ein in Deutschland produziertes Gerät kaufen möchte, sollte sich den Power Manager-Hybrid 5kW PPF15L0101 der Firma FSP aus Mönchengladbach anschauen. Dieser ist baugleich mit den obigen Wechselrichtern und kann z.B. bei greinSolar bezogen werden.

Herr Norbert Grein war sogar telefonisch für eine fachliche Beratung erreichbar und empfiehlt uns den Wechselrichter Solis 4.6K-RHI-48ES-5G, der inklusive eines Smartmeters und 5 Jahren Garantie ausgeliefert wird. Für 119 € kann diese Garantie auf 10 Jahre erweitert werden. Ein WiFi-Stick um die Daten im Cloud-Portal zu visualisieren, kostet 35 €.

Solis 4.6k RHI 48Es 5G mit 7″-Farbdisplay

Im Grunde bietet der Solis die selben Funktionen wie der Axpert MKS 5K/MppSolar MPI 5k. Er kann als Inselwechselrichter ohne Anbindung an das Netz (Off-Grid) betrieben werden oder auch mit Anbindung (On-Grid) und zusammen mit dem mitgelieferten Smartmeter, im Netzparallelbetrieb. Der Solis kann den PV-Überschuss entweder in das Netz geben (für den Bezug einer Einspeisevergütung) oder bei Nulleinspeisungsbetrieb, zunächst die Verbraucher und dann einen Akku versorgen. Dabei arbeitet der Wechselrichter sowohl mit Lithium- als auch mit Blei-Säure-Batterien und ist u.a. kompatibel mit den Batteriesystemen RESU3.3 und RESU6.5 von LG Energy Solutions, Pylontech US2000/3000, BYD Battery-Box Pro2.5-10 und 13.8 sowie der Battery-Box Premium LVS/LVL. Des weiteren werden Batteriesysteme der Firmen Dyness, Puredrive, Aobet, Weco, JiaWei, Soluna Highstar, Kodak, Fox, UZ energy, GSL und Zetra Power unterstützt. Eine detaillierte Auflistung findet sich auf der Webseite von Solis-Ginlong.

Die Unterschiede zum Axpert MKS 5K/MppSolar MPI 5k bestehen in einer geringeren Eingangsleistung von 8kW (MPI 5k: 10kW), einen kleineren MPPT-Spannungsbereich von 90 – 520 Vdc (MPI 5k: 250 – 850 Vdc) und einem maximalen Kurzschlussstrom von 17.2 A. Zudem ist der MPI 5k „stapelbar“, d.h. es wird ein paralleler Betrieb von bis zu 6 Geräten unterstützt. Der Solis kann nur einzeln betrieben werden. Jedoch besitzen die MPI 5k-Wechselrichter eine hohe Leerlaufleistung von 60-70 Watt. Bemängelt wird auch oft der laute Lüfter, der bereits bei geringen Lasten anfängt zu laufen. Da ist der Solis wesentlich genügsamer und leiser, besitzt er doch gar keinen Lüfter.

Bestellt haben wir den Solis-Wechselrichter bei greinSolar. Bei Zahlung per Vorkasse (Banküberweisung auf ein deutschen Konto) gibt Herr Grein 1,5% Sonderrabatt auf den Warenwert. Der Wechselrichter kostete uns somit inkl. 5 Jahre Garantieerweiterung und WLAN-Datenlogger 1716,85 € zzgl. 22,02 € Versandkosten (= 1738,87 €, Stand 16. Mai 2022).

Eine Lieferung erfolgt voraussichtlich Mitte/Ende Juni 2022.

Auswahl und Einkauf der PV-Module

Schon bei der Dachplanung (siehe Artikel) sollte man sich Gedanken über das für einen richtige PV-Modul machen. Wir stellten uns die folgenden Fragen:

  1. Welche Leistung sollen die Module haben?
  2. Welche Größe dürfen die Module besitzen?
  3. Welche Farbe sollen die Module haben?
  4. Welche Hersteller kommen in Frage?

Zum Zeitpunkt unserer Recherchen und des Planungsbeginns waren PV-Module mit einer Leistung von 380 Wp bis 410 Wp handelsüblich. Insbesondere durch Erker und Krüppelwalm passen bei uns nicht besonders viele Module auf die Dachflächen. Dementsprechend haben wir uns für leistungsstarke Module mit 410Wp entschieden.

Auf den gängigen Verkaufsplattformen werden oft große PV-Module angeboten (<500Wp). Gemäß der Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (VV TB) dürfen PV-Module für Dachflächen eine maximalen Fläche von 2m² nicht überschreiten. Module über 2m² sind vornehmlich für eine Freiflächeninstallation vorgesehen. (siehe auch: Technische Baubestimmungen)

Durch die Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine ergab sich noch ein anderes Problem: Materialmangel und Lieferengpässe.
Bei allen Photovoltaik-Lieferanten und -Shops wurden entsprechende Hinweise und Informationen eingeblendet:

Ein guter Anlaufspunkt für eine Marktrecherche und evtl. Bezug ist der Online-Photovoltaik-Marktplatz SecondSol. Auch wir haben hier uns nach geeigneten PV-Modulen umgesehen und entsprechend nach 410 Wp-Modulen gefiltert:

Auswahl an 410Wp-Modulen auf SeconSol (Stand: Mai 2022)

Insbesondere die Module des Herstellers Maysun erschienen uns vom Preis her Interessant. Die Mitbewerber Preise liegen zwischen 153 Euro und 180 Euro (Netto). Die Module vom Hersteller Maysun beginnen bereits bei 129 Euro (= 159 Euro Brutto).

Obwohl es den Hersteller Maysun bereits seit 2008 gibt, ist er in Deutschland noch unbekannt. Im Dezember 2019 wurde das erste Mal im deutschen Photovoltaik-Forum über MaysunSolar berichtet:
Maysun im PV-Forum

Auch im Forum von Andreas Schmitz wurden Erfahrungsberichte angefragt und über den Bezug berichtet:
Maysun im DrBacke-Forum

Auch wir haben Kontakt zu Maysun aufgenommen. Die Kommunikation erfolgt auf Englisch mit Handelsvertretern aus Hangzhou/China. Dabei sollte man den Zeitunterschied beachten (6 Stunden vor unserer Zeit). Bitte nicht wundern, wenn sich die Personen mit „James“ oder „Lisa“ vorstellen. Da wir die chinesischen Namen nicht schreiben können, wählen die Chinesen oft einen ähnlich klingenden angloamerikanischen Namen, damit wir es einfacher haben. Per Whatsapp haben wir dann mit „James“ (Tel. +86 131 7170 3390) gechattet.

Chat mit James von Maysun

Maysun unterhält Lagerhäuser in Rotterdam und Neuss (Nähe Düsseldorf. Ein Einkauf direkt beim Hersteller ist möglich (daher die günstigen Preise; ohne weitere Zwischenhändler), jedoch erfolgt eine Abnahme nur in vollständigen Paletten. Diese werden aus China auf dem Seeweg in Containern verschifft. Daraus ergeben sie Palettengrößen von 39 Modulen und 37 Modulen.

Paletten in Schiffscontainer

Auf der deutschen Herstellerseite https://www.maysunsolar.de/ kann man sich über die aktuellen Module und Preise informieren und mittels Whatsapp direkt Kontakt aufnehmen:

Wir haben uns für die „All Black“ Variante entschieden. Zum Zeitpunkt unserer Anfrage (Mai 2022) kostete ein 410Wp-Modul 158 Euro (Brutto). Mit weiteren Bekannten kamen wir dann auf eine benötigte Menge von 96 Modulen. Bei einer Abnahme von drei Paletten á 37 Stk., ergeben sich 111 Module. Somit hätten wir 15 Module über. Was damit machen? Eine Recherche im Internet ergab, dass bereits solche Module mit Gewinn auf den gängigen Handelsplattformen und Foren verkauft werden. Auch wir haben sehr schnell im Bekanntenkreis Abnehmer gefunden.

James hat uns dann ein Angebot mit 0,325 €/Wp gemacht. D.h. jedes Modul kostet 158 Euro (Brutto):

Angebot Maysun PV-Module

Zunächst hatten wir überlegt die Ware in Neuss mit einem geliehenen LKW selber abzuholen, jedoch wiegt jede Palette 815 kg (!) und besitzt die Maße 576 cm x 348 cm x 208 cm. Wir haben uns dann für die Lieferung mittels Spedition entschlossen, mit einem Aufpreis von 416,50 Euro. Daraus ergibt sich dann ein Preis von 162,32 Euro für das 410Wp All Black-Modul.

Bei Bestellung müssen dann 20% des Gesamtbetrags auf ein deutsches Konto überwiesen werden. Der restliche Betrag wird min. einen Tag vor Abholung bzw. Auslieferung fällig. Unsere Überweisung der Anzahlung wurde dann auch bereits nach einem Tagen bestätigt.

Zum Zeitraum unserer Bestellung war das Lager in Neuss bezgl. der All-Black Module leider leer bzw. die noch vorhandenen Paletten bereits verkauft/reserviert. Die nächste Lieferung wird für den 15. Juni erwartet. Somit ergibt sich eine Lieferzeit von ca. einen Monat.

Jetzt heißt es warten…

Li-Ion-Batterien vs. LifePo4-Batterien

Im Frühjahr 2022 hat der Hersteller Senic seine Photovoltaik-Batteriesysteme über das Internet bei allen seinen Kunden in Deutschland abgeschaltet. Wie das PV-Magazin online berichtete, war der

„Hintergrund für die Fernabschaltung aller Speicher […] drei Meldungen über Verpuffungen in Häusern in denen Senic-Speicher installiert waren. Über eine Explosion in einem Mehrfamilienhaus berichtete etwa die Feuerwehr Bodnegg …“ (Quelle: PV-Magazin)

Die Fernabschaltung aller Systeme der Modelle „Senec.Home V3 hybrid“, „Senec.Home V3 hybrid duo“ und „Senec.Home V2.1“ sei eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, heißt es auf der Senec Facebook-Seite:

Meldung zur Speicherabschaltung auf der Senec Facebook-Seite

Inzwischen wurden die Systeme von Senic durch „… sukzessive Softwareupdates […] wieder auf das bekannte ursprüngliche Niveau gebracht.“ Weiterhin heißt es auf der Senec-Website, wurde „… die überwiegende Mehrheit der Systeme wieder in Betrieb [genommen] und kann mit 100% Ladekapazität betrieben werden.“ (Quelle: Senec Standby-Modus)

Quelle: Feuerwehr Bodnegg

Ähnliches wurde zum selben Zeitpunkt vom Hersteller LG Energy Solutions berichtet. Im Mai 2022 geriet ein Photovoltaik-Heimspeicher in Althengstett in Brand. Das Haus ist seit dem unbewohnbar. (Quelle: PV-Magazin)

Seit Juni 2021 führt LG einen freiwilligen Austausch der Energiespeicher durch. (Quelle: LG-Battery)

In all diesen Speichersystemen sind Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) verbaut. Li-Ion bieten einen guten Ladewirkungsgrad und eine hohe Anzahl an Ladezyklen bei einer hohen Energiedichte. Jedoch können Lithium-Ionen-Akkus gefährlich sein. Das enthaltene Metall Lithium ist sehr reaktionsfähig und leicht brennbar. Wenn eine Zelle sehr warm wird und sich aufbläht, kann Explosionsgefahr bestehen. Bei große Hitze von Innen, die beispielsweise bei hohen Lade- und Entladeströmen auftritt kann es zu sogenannten „Thermal Runaway“ kommen. Explodiert eine Zelle oder fängt an zu brennen, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Zellen mit in Brand stecken. Dadurch kommt es zu einer Kettenreaktion, die nur schwer zu kontrollieren ist.

Daher haben wir uns gegen den Bau eines Speichersystems auf Basis von Lithium-Ionen-Akkus entschieden. Die Zellen sind zwar günstig und leicht zu beziehen (Akkuschrauber, Notebooks etc.), jedoch erschien uns das Risiko zu hoch.

Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LifePO4) hingegen sind weniger brennbar und explodieren nicht. Daher sind LiFePO4s im Haus sehr gut aufgehoben. Sei es für das Campingfahrzeug/Wohnwagen, Motorboot oder die Photovoltaikanlage. Jedoch bieten LifePO4-Akkus, im Vergleich zu Lithiums-Ionen-Akkus, eine geringere Energiedichte, d.h. man benötigt deutlich mehr Batteriezellen und erhöht somit die Kosten. Renommierte Photovoltaik-Speichersystemhersteller wie BYD oder PylonTech setzen daher LifePO4-Batterien in ihren Systemen ein.

Die Fa. GWL aus der Tschechoslowakei hat zusammen mit der Feuerwehr Li-Ion und LifePO4 Batterien getestet. U.a. wurde mit einer Axt auf die Batterien geschlagen (ab 1:32 Minute und 2:02 Minute) oder überladen und kurzgeschlossen. Die Li-Ion reagieren dabei mit Explosion und Feuer; die LifePO4 entzünden sich nicht:

Feuerwehr testet Li-Ion und LifePO4 Batteriezellen

Die Bericht der Experten findet sich auf der Webseite der Fa. GWL.

Auch wir haben uns für LifePO4 entschieden, welche direkt auf dem Seeweg aus China zu uns unterwegs sind. Alle Informationen zur Auswahl der Händler, Kosten und Bezahlung folgen in einem der nächsten Artikel…

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