Li-Ion-Batterien vs. LifePo4-Batterien

Im Frühjahr 2022 hat der Hersteller Senic seine Photovoltaik-Batteriesysteme über das Internet bei allen seinen Kunden in Deutschland abgeschaltet. Wie das PV-Magazin online berichtete, war der

„Hintergrund für die Fernabschaltung aller Speicher […] drei Meldungen über Verpuffungen in Häusern in denen Senic-Speicher installiert waren. Über eine Explosion in einem Mehrfamilienhaus berichtete etwa die Feuerwehr Bodnegg …“ (Quelle: PV-Magazin)

Die Fernabschaltung aller Systeme der Modelle „Senec.Home V3 hybrid“, „Senec.Home V3 hybrid duo“ und „Senec.Home V2.1“ sei eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, heißt es auf der Senec Facebook-Seite:

Meldung zur Speicherabschaltung auf der Senec Facebook-Seite

Inzwischen wurden die Systeme von Senic durch „… sukzessive Softwareupdates […] wieder auf das bekannte ursprüngliche Niveau gebracht.“ Weiterhin heißt es auf der Senec-Website, wurde „… die überwiegende Mehrheit der Systeme wieder in Betrieb [genommen] und kann mit 100% Ladekapazität betrieben werden.“ (Quelle: Senec Standby-Modus)

Quelle: Feuerwehr Bodnegg

Ähnliches wurde zum selben Zeitpunkt vom Hersteller LG Energy Solutions berichtet. Im Mai 2022 geriet ein Photovoltaik-Heimspeicher in Althengstett in Brand. Das Haus ist seit dem unbewohnbar. (Quelle: PV-Magazin)

Seit Juni 2021 führt LG einen freiwilligen Austausch der Energiespeicher durch. (Quelle: LG-Battery)

In all diesen Speichersystemen sind Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) verbaut. Li-Ion bieten einen guten Ladewirkungsgrad und eine hohe Anzahl an Ladezyklen bei einer hohen Energiedichte. Jedoch können Lithium-Ionen-Akkus gefährlich sein. Das enthaltene Metall Lithium ist sehr reaktionsfähig und leicht brennbar. Wenn eine Zelle sehr warm wird und sich aufbläht, kann Explosionsgefahr bestehen. Bei große Hitze von Innen, die beispielsweise bei hohen Lade- und Entladeströmen auftritt kann es zu sogenannten „Thermal Runaway“ kommen. Explodiert eine Zelle oder fängt an zu brennen, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Zellen mit in Brand stecken. Dadurch kommt es zu einer Kettenreaktion, die nur schwer zu kontrollieren ist.

Daher haben wir uns gegen den Bau eines Speichersystems auf Basis von Lithium-Ionen-Akkus entschieden. Die Zellen sind zwar günstig und leicht zu beziehen (Akkuschrauber, Notebooks etc.), jedoch erschien uns das Risiko zu hoch.

Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LifePO4) hingegen sind weniger brennbar und explodieren nicht. Daher sind LiFePO4s im Haus sehr gut aufgehoben. Sei es für das Campingfahrzeug/Wohnwagen, Motorboot oder die Photovoltaikanlage. Jedoch bieten LifePO4-Akkus, im Vergleich zu Lithiums-Ionen-Akkus, eine geringere Energiedichte, d.h. man benötigt deutlich mehr Batteriezellen und erhöht somit die Kosten. Renommierte Photovoltaik-Speichersystemhersteller wie BYD oder PylonTech setzen daher LifePO4-Batterien in ihren Systemen ein.

Die Fa. GWL aus der Tschechoslowakei hat zusammen mit der Feuerwehr Li-Ion und LifePO4 Batterien getestet. U.a. wurde mit einer Axt auf die Batterien geschlagen (ab 1:32 Minute und 2:02 Minute) oder überladen und kurzgeschlossen. Die Li-Ion reagieren dabei mit Explosion und Feuer; die LifePO4 entzünden sich nicht:

Feuerwehr testet Li-Ion und LifePO4 Batteriezellen

Die Bericht der Experten findet sich auf der Webseite der Fa. GWL.

Auch wir haben uns für LifePO4 entschieden, welche direkt auf dem Seeweg aus China zu uns unterwegs sind. Alle Informationen zur Auswahl der Händler, Kosten und Bezahlung folgen in einem der nächsten Artikel…

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